Nachwuchsphase bei Wildtieren beginnt


Nastätten/Region. Wald und Flur werden aktuell zur großen Kinderstube. Zahlreiche Wildtiere kommen auf die Welt und sind besonders schutzbedürftig. Während der Brut- und Setzzeit von April bis Juli brauchen Jungtiere viel Ruhe, um Kraft zu sammeln und problemlos aufwachsen zu können. Erholungssuchende Naturliebhaber, Spaziergänger sowie Fahrradfahrer und ganz besonders Hundehalter sollten daher in den nächsten Wochen rücksichtsvoll sein und die Feld- und Waldwege nicht verlassen. „Das Eltern- und Jungwild braucht störungsfreie Ruhezonen. Vor allem freilaufende Hunde können eine ernste Gefahr für trächtige Tiere und brütende Vögel oder deren Nachwuchs darstellen. Gleiches gilt für Fahrradfahrer abseits der bestehenden Wege, weil sie sich schnell und leise bewegen. Durch das plötzliche Auftauchen können die Tiere unnötig in Panik versetzen werden, weil deren natürliche Fluchtdistanz bereits unterschritten wurde.“, erklärt Jagdpächter Martin Gasteyer.

Waldränder und Wiesen- oder Heckenstrukturen sind beliebte Aufzuchtsorte von Rehen, Hasen und zahlreichen Vogelarten. Aufgefundenes Jungwild darf auf keinen Fall berührt oder vom Hund „beschnuppert“ werden. Scheinbar verwaiste Rehkitze oder Junghasen sind meistens gar nicht so hilflos, wie es vielleicht den Anschein hat. Der gut getarnte Nachwuchs wird in den ersten Lebenswochen von den Elterntieren oft viele Stunden allein gelassen und nur zum Säugen aufgesucht – der beste Schutz vor Fressfeinden. „Unbedingt Abstand halten ist hier angesagt. Erst durch Menschen- oder Hundegeruch werden Jungtiere wirklich zu Waisen, weil die Muttertiere ihre Jungen dann nicht mehr annehmen und säugen. Im schlimmsten Fall verhungern die Jungtiere. Die Tiere leiden extrem unter Störungen“, so Stadtbürgermeister Marco Ludwig.