Geschichte des Oktobermarktes
Der Nastätter Oktobermarkt ist ein Traditionsmarkt, der bis ins 17. Jahrhundert zurückgeht und jedes Jahr am vierten Wochenende im Oktober stattfindet.
Nastätten hat sich bereits recht früh zu einem wirtschaftlichen Mittelpunkt herausgebildet. Dafür sprechen zum einen das Nastätten ein einwohnerstarke Ort im Zentrum der Niedergrafschaft Katzenelnbogen war und die günstige Verkehrslage. Hier überquerte die „Hessenstraße“, die von St. Goarshausen über Katzenelnbogen, Gießen nach Kassel führte, das Mühlbachtal und kreuzte sich die Straße Koblenz -Kemel-Frankfurt mit der Straße vom Stift Arnstein zum Rheingau.
Wann Nastätten die Marktrechte erstmals erteilt worden sind, lässt sich nicht mehr feststellen. Anzunehmen ist die Zeit des späten Mittelalters, da hier bereits die Ortsbezeichnung „Flecken“ in Erscheinung tritt.
Im Laufe der Zeit ergab sich ein steigender Bedarf an Gütern und somit an Erwerbs- und Absatzmöglichkeiten. Mit landesherrlichem Dekret vom 13. September 1742 erhielt Nastätten einen dritten Jahrmarkt bewilligt, „der jeder Zeit auf den dritten Mittwoch Oktobris zu halten ist“. Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts wurde der Markt dann auf den vierten Mittwoch im Oktober verlegt.
Der Oktobermarkt entwickelte sich in den 1920er Jahren zu einem Jahrmarkt mit Volksfestcharakter. Mit einem umfangreichen Programm beging man den Markt 1925 erstmals an zwei Tagen. Neben dem großen Kram- und Viehmarkt in der ganzen Innenstadt fanden in der VfL-Turnhalle und bei der Landwirtschaftsschule Ausstellungen von Obst und Gemüse, von Baumschulerzeugnissen und von landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten statt. Zur Volksbelustigung sorgten Karussell, Spiel- und Schießbuden auf dem Adolfsplatz und Tanz in den Lokalen.
Das stetig erweiterte Marktangebot fand seinen Höhepunkt mit einem großen Festzug im Jahre 1927, der seitdem fester Bestandteil des Nastätter Oktobermarktes ist.
Der wegen des Zweiten Weltkrieges zeitweise ausgefallene Markt wurde am 27./28. Oktober 1948 wieder aufgenommen und in den Folgejahren um einige Varianten bereichert. Der Jux-Platz wechselte vom Adolfsplatz auf das von der Stadt erworbene Wiesengelände unterhalb des Postgebäudes, dem heutigen Marktplatz. Am Vorabend des ersten Markttages wird der Oktobermarkt mit einem Fackelzug durch die festlich beleuchtete Innenstadt, dem Aufstellen des „Kerwebaumes“ und einem imposanten Feuerwerk feierlich eröffnet.
1965, hatte man im Hinblick auf den arbeitsfreien Samstag den Markt von Mittwoch/Donnerstag auf das Wochenende Freitag/Samstag verlegt. Seit Anfang der 2000er kam der Sonntag als dritter Markttag hinzu.
Der Montag findet als großer Familientag auf dem Juxplatz statt. An diesem Tag gibt es keinen Krammarkt mehr.